Als die Kaninchen bei uns eingezogen sind, habe ich irgendwann folgende Erkenntnis formuliert: Man muss die Häschen beschäftigt halten, sonst beschäftigen sie sich selbst.
Alles war neu, alles war toll für sie: das Zimmer wollten sie gleich umtapezieren und sehen, was hinter den Möbeln steckt. Mittlerweile sind die Wände vor den Kaninchenangriffen geschützt und die angenagten Möbelecken sind nicht uninteressant geworden. Neue Äste, das Zimmer regelmäßig umdekorieren oder einfach nur feucht durchwischen – so dachte ich, bleiben die beiden auf Dauer unterhalten und ruhig. Pustekuchen.
Jedes Frühjahr aufs Neue haben die beiden Hummeln im Hintern und haben eine Lebensfreude, die auch nachts um drei nicht zu bändigen ist: Die Erde aus der Buddelkiste ist im ganzen Raum verteilt, die Buddelkiste selbst in die andere Ecke verschoben. Neue Höhen werden erklommen und zum Zeichen des Triumpfs kleine Hinterlassenschaften auf den Schreibtischstuhl gesetzt. Streu und Stroh im Stall sind mehrfach umgepflügt, der Teppich versuchsweise an andere Stelle verlegt und die Kartons, die normalerweise als Versteck genutzt werden, zerlegt und der Vollständigkeit halber werden sie gleich ganz aufgegessen, wenn die Kaninchenmama nicht entnervt in der Tür steht und ihnen den Karton wegnimmt.
Es ist ein untrügliches Zeichen: Der Frühling ist im Anmarsch!
Wie aber kann ich meinen Kleinen etwas Gutes und und sie ihre ganze Energie abreagieren lassen, ohne dass sie mich und vor allem meine Nachbarn unter uns in den Wahnsinn treiben?